Wie innovativ ist Ihr Unternehmen? Fragebogen zur Organisationalen Innovationsfähigkeit (FOI)

Ideen lassen sich nicht planen – Innovationen lassen sich kaum managen. Und doch sind Organisationen darauf angewiesen, sich stets zu erneuern, sich an neue Bedingungen anzupassen, veränderten Kundenansprüchen gerecht zu werden. Um diesen Widerspruch aufzulösen braucht es zwei Dinge: Ein förderliches kulturelles Umfeld und ein integriertes Innovationsmanagement.

Ein förderliches Umfeld macht den Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen Lust, sich mit eigenen Ideen und Projekten an der kontinuierlichen Veränderung des Unternehmens zu beteiligen. Ergänzend dazu kanalisiert und überwacht ein integriertes Innovationsmanagement diesen Strom an Gedanken und Handlungen, um die verfügbaren Ressourcen sinnstiftend zu verteilen und den Erfolg der Veränderungen zu bewerten (nähere Informationen hierzu finden sich hier).

Den Kern einer innovationsfreundlichen Organisation bildet deren Kultur. Wissenschaftlich betrachtet werden darunter geteilte Werte & Normen verstanden, also eine Art Verhaltenscodex, in dem beschrieben ist, was sich gehört und was nicht. Das kulturelle Umfeld der Mitarbeiter/innen lässt sich anhand dreier Facetten beschreiben. Den äußeren Rahmen bildet die Organisationskultur. Sie lässt sich gut eingrenzen auf den zwei Dimensionen Flexibilität vs. Stabilität sowie interne vs. externe Sicht. Das Modell basiert auf einer traditionsreichen Forschungslinie, die 1961 vom US-amerikanischen Soziologen Talcott Parsons begründet wurde.

Die beiden Dimensionen eignen sich ebenfalls, um die Führungskultur zu beschreiben. Maßgebend sind hier die Forschungsarbeiten des Niederländischen Organisationswissenschaftlers Robert Hooijberg (1996). Sein Ansatz basiert auf der Annahme, dass eine Führungskraft ein breites Repertoire an Verhaltensstilen beherrschen muss, um in den verschiedenen Phasen des Innovationsprozesses adäquat agieren zu können. So braucht es in Zeiten der Ideenfindung bzw. der kreativen Exploration einen eher lockeren Führungsstil, welcher den Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen viele Freiheiten gewährt. In Zeiten der Umsetzung bzw. Implementation kehrt sich das Verhältnis um. Da diese Phase von klassischer Projektarbeit geprägt ist, braucht es nun einen zielorientierten Führungsstil, der die Aktivitäten der Mitarbeiter/innen auf ein gemeinsames Ergebnis ausrichtet.

Werden Ideen als erfolgversprechend eingestuft, findet ihre Umsetzung zumeist außerhalb des Tagesgeschäftes in Form von Projekten statt. Hier zeigt sich, dass die Ausstattung und Umsetzung solcher Vorhaben von entscheidender Bedeutung sind (kompakt beschrieben in einem Konferenzbeitrag). Zugleich liegt in der systematischen Nachbetrachtung ein großes Potential, um den Erfolg eines Projektes in seiner Gänze darzustellen als auch wichtige Lernerfahrungen für die Zukunft zu sichern.

Wenn die Organisationskultur in Übereinstimmung mit der Führungskultur sowie der Projektkultur stehen, wird dies in verschiedenen Erfolgsindikatoren sichtbar. In unseren eigenen Forschungsarbeiten konnte nachgewiesen werden, dass allein die Organisationskultur in einem bedeutenden Zusammenhang mit dem Innovations- sowie dem Unternehmenserfolg steht. Allein die Facette Richtung (geteilte Strategie & Vision) sagt fast 20% der organisationalen Innovationsfähigkeit vorher. Detaillierter Ergebnisse finden sich in dem Autorenband Mut zu Innovation, wo die Ergebnisse eines mehrjährigen Forschungsprojektes zusammengefasst wurden (nähere Informationen finden sich auf der Projekt-Website).

Weiterentwickelt zum „Fragebogen zur Organisationalen Innovationsfähigkeit“ steht das Instrument heute allen interessierten Organisationen zur Verfügung. In Abbildung 1 sind die drei Ebenen der Analyse graphisch veranschaulicht. Im äußeren Ring sind die vier Facetten der Organisationskultur aufgelistet, im mittleren Ring die vier Facetten der Führungskultur und im innerer Halbkreis die drei Bewertungsebenen der Prozesskultur.

Die Befragung erfolgt online. Die Bearbeitung nimmt ca. 20 Minuten in Anspruch. Als Rückmeldung erhalten die Unternehmen einen Management-Reader, in dem die eigenen Ergebnisse an einer Benchmark-Stichprobe von über 50 Unternehmen gespiegelt werden.

Eine Kurzversion des FOI mit automatisierter Rückmeldung können Sie sich unter folgendem Link genauer ansehen:

Kurz-Fragebogen zur organisationalen Innovationsfähigkeit FOI-K

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